PROJEKTEINDRÜCKE
PROJEKTSTECKBRIEF
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Nimm nicht das was du bekommst, sondern kämpfe um das was du willst.
Elias Biller
Abgerutschte Ziegel und somit Passantengefährdung waren die Gründe für die Prüfung des Kirchturms. Beauftragte Seilkletterer konnten erste Sofortmaßnahmen, wie die Sicherung der vom Absturz bedrohten Ziegel und die teilweise Befestigung schadhafter Ziegel, erledigen. Dies reichte jedoch bei Weitem für die Befreiung der Verkehrssicherungspflicht nicht aus. Die detaillierte Schadenskartierung zeigte deutlich, dass eine flächendeckende Renovierung des Kirchendachs notwendig war. Zudem standen weitere Aufgaben an, wie z. B. Überarbeitung des Glockenstuhls und der historischen Holzkonstruktion, Festigung und Teilerneuerung der Kupferbleche, Beseitigung von Schäden im Sandsteinbereich, Nachvergoldung der Uhrenzifferblätter sowie Renovierungsarbeiten an der Turmtreppe und des Turmaufgangs.
Der Kirchturm ist 58,50 Meter hoch und umfasst eine Dachfläche von 385 qm. Die Sanierung der Holzkonstruktion und der historischen Biberschwanzeindeckung wurde komplett von Holzbau Schmäh übernommen. Gut erhaltene Ziegel (zum Teil über 300 Jahre alt) wurden vorsichtig geborgen und bei der Neueindeckung wieder verwendet. 12.500 Ziegel mussten aufwendig in Form und Farbe nachproduziert werden. Dies geschah nach einem historischen Glasur- und Engobe-Verfahren bei der Firma JuRa Klinkerwerk, Julius Rall Leinfelden-Echterdingen. Um auf den Ziegeln die ursprünglich vorhandenen Färbungen widerzuspiegeln, wurden 15 verschiedene Glasuren hergestellt. Die Firstziegel wurden auf Basis des historischen Befundes speziell entwickelt, um Schäden durch Vermörtelung zu vermeiden und um die aktuelle Dachdeckernorm zu erfüllen. Ein Verlegeplan, bei dem das ursprüngliche Dachmuster eins zu eins erfasst wurde, wurde detailliert erstellt.
Die neu benötigten Glasuren konnten direkt auf den Bestand abgestimmt werden. Exakt nach dem Musterplan befestigten die Zimmermänner die alten und nachgefertigten Ziegel wieder auf der renovierten Dachkonstruktion. Der Sipplinger Kirchturm glänzt wieder über seiner Ortschaft und spiegelt sich auf dem Überlinger See wider.
Weitere Downloads und Presseartikel
1. Platz Bundespreis in der Denkmalpflege: Das barocke Wohnhaus in Meersburg
"Vom Allrounder zum Spezialisten". Artikel aus der Zeitschrift dach + holzbau. "Vom Allrounder zum Spezialisten".
DACH
Glanzvolle Restaurierung
Kirchturm Sipplingen
Arbeiten in knapp 60 Meter Höhe und eine Dachneigung von rund 80° waren die Herausforderungen. Über 300 Jahre alte Ziegel wurden wiederverwendet und 12.500 neue Ziegel nachproduziert und eingedeckt. Die Restaurierung des Kirchturms der Pfarrkirche St. Martin war für alle Beteiligten eine Herzensangelegenheit.
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